Wie nachhaltig ist der B2B-Online-Handel? Dieser Frage ging der Branchenverband des deutschen SHK-Fachgroßhandels, DG Haustechnik, nach, wenn auch sicherlich nicht gänzlich ohne Eigennutz. Im Auftrag des Verbandes stellte die Fraunhofer-Arbeitsgruppe des Supply Chain Services SCS den dreistufigen SHK-Vertriebsweg dem Versand- und Online-Handel gegenüber.

Das Fazit fiel Auftraggeber-konform aus: Der dreistufige SHK-Vertriebsweg weist hinsichtlich der untersuchten Nachhaltigkeitsfaktoren gegenüber dem Versand- und Online-Handel klare Vorteile auf. So verbraucht der Studie zufolge der SHK-Großhandel im Schnitt nur zwischen 52 und 71 Prozent der CO2-Emissionen des Versand- beziehungsweise Online-Handels. Auch die Wege zum Kunden sei dank der Verteilung der Großhändler kürzer. Schlussendlich könne der SHK-Großhandel auch im Hinblick auf die Verpackung punkten, weil er aufgrund der Sortimentsbündelung weniger Material benötige als der Versand- und Online-Handel. Auch spontane Nachlieferungen, die Rücknahme von Artikel und Ersatzlieferungen sowie die Just-in-Time-Belieferung wickle der Großhandel schneller und kostengünstiger ab als die Konkurrenz aus dem Web.

Und dennoch: Digitale Geschäftsprozesse haben auch im SHK-Großhandel auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette Einzug gehalten und werden die Logistik weitreichend verändern. Schon heute gehen 26 Prozent der B2B-Aufträge im dreistufigen Vertriebsweg beim SHK-Großhandel online ein. Hier sehen die Wissenschaftler noch Verbesserungsbedarf, um mit der digitalen Transformation Schritt halten zu können.