Die Agrarbranche ist im Hinblick auf ihre Handelsgepflogenheiten noch eine eher konservative Branche. Die meisten Geschäfte kommen per Telefon zustande. Es gilt das gesprochene Wort. Das will ein neuer Online-Marktplatz für die Agrarbranche ändern. Unter www.agrarconnect.com können Landwirte, Agrargenossenschaften, Handelsbetriebe, Verarbeiter von Agrarprodukten sowie Anbieter und Abnehmer von Dienstleistungen auf einen Blick sondieren, welche Produkte mit welchen Parametern (Menge, Preis, Qualität, Lieferbedingungen) angeboten und gesucht werden.

Musste bislang ein Landwirt, der seine Maisernte verkaufen wollte, den Agrarhändler seines Vertrauens anrufen und der die ihm bekannten Maisverarbeiter und -händler anfragen, reichen heute ein paar Mausklicks, um Angebot und Nachfrage zu checken. Landwirte und Agrargenossenschaften können ihre Ernte vom Feld weg bei Agrarconnect einstellen. Verarbeitende Betriebe und Händler erhalten stets aktuelle Informationen über physisch verfügbare Agrarprodukte, Mengen und Preise. Sie können im Büro, auf dem Feld, zuhause oder unterwegs über jedes Endgerät an jedem Ort zu jeder Zeit handeln.

Die Gründer von Agrarconnect, Andreas Kretzschmar und Oliver Schmitt, sind seit mehr als zwei Jahrzehnten im Agrarhandel tätig und arbeiteten zwei Jahre lang an der Umsetzung ihrer Idee. „Ich war noch nie in meinem Geschäftsleben so gespannt auf etwas, wie auf den Start von Agrarconnect“, sagt Mitgründer Oliver Schmitt. Um möglichst schnell eine relevante Zahl an Anbietern und Käufern auf der Plattform zu verbinden, bietet der Marktplatz Neukunden an, das Angebot drei Monate lang bei vollem Funktionsumfang zu testen.

Der Kontakt zwischen den Marktteilnehmern selbst kommt wie bisher persönlich via Telefon oder E-Mail zustande. „Uns war besonders wichtig, dass die marktüblichen Gepflogenheiten erhalten bleiben“, so Andreas Kretzschmar. Potenzial sehen die Gründer reichlich für ihr Geschäft: Jeden Tag werden Hunderttausende Tonnen Getreide, Ölfrüchte, Futtermittel und andere Agrarprodukte gehandelt. Allein in Europa gibt es zwölf Millionen landwirtschaftliche Betriebe, 135.000 Händler von Agrarprodukten und 110.000 Verarbeiter der Agrarbranche.